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Baguio is calling

StartFragmentHallo ihr Lieben,

Heute mal wieder ein kleines Update von mir.

Ich möchte ein bisschen darüber berichten, was ich in der letzten Zeit so getrieben habe, denn es war eine sehr abwechslungsreiche, spannende, aber auch anstrengende Zeit für mich. Angefangen hat es damit, dass ich Ende April für zwei Wochen nach Baguio in die andere Einsatzstelle von Helping Hands gefahren bin, um mit Julia, einer deutschen Freiwilligen die dort stationiert ist zu tauschen. Ich finde das ist ein tolles Angebot von Helping Hands, um auch die anderen Häuser mit den anderen Kindern und den Mitarbeitern kennen zu lernen. Es waren zwei total schöne Wochen, in denen ich mit Leonie (einer deutschen Freiwilligen aus Baguio), Meghan und Craig (einem Ehepaar aus den USA die bei Helping Hands angestellt sind) und Alexis (einer Kurzzeitfreiwilligen aus Kanada) zusammen in dem Missionshaus gewohnt habe, das ca. 5 Minuten Fußweg von den zwei Heimen von Helping Hands entfernt ist. So sehr ich es auch liebe in der CRU zu wohnen, war es doch auch eine schöne Abwechslung einmal in einem Haus mit Erwachsenen zu wohnen und auch Mal Zeit für mich zu haben. Tagsüber war ich dann immer entweder in der CRU in Baguio oder im Childrenshome, in dem rund 20 Kinder, die auf eine Adoption warten, ein Zuhause haben, bis sie zu ihrer "Forever Family" also "Für immer Familie" gehen werden. An meinem ersten Arbeitstag sind wir direkt mit dem ganzen Kinderheim zu einem Pool gefahren und haben dort den Tag verbracht. Das war echt eine gute Möglichkeit, alle erstmal kennenzulernen und gemeinsam Zeit zu verbringen. An den anderen Tagen habe ich dann immer zwischen Childrens Home und CRU gewechselt und habe in beiden Heimen mit den Kindern morgens eher schulische Sachen gemacht und dann am Nachmittag immer eine Aktivität wie basteln oder ähnliches. Ich hatte auch die Möglichkeit, eines der Krankenhäuser in Baguio zu besuchen, um dort mit den Kindern zu basteln und den Familien zu beten. Das war wirklich auch eine tolle Erfahrung, denn eines der nicht so guten staatlichen Krankenhäuser hier, ist vom Standard trotzdem nicht zu vergleichen mit dem staatlichen Krankenhaus in Olongapo. Vielleicht liegt es am Klima und der Hitze, aber vielleicht liegt es auch an etwas anderem.auf jeden Fall machte das Krankenhaus in Baguio auf mich einen tausendmal besseren Eindruck als das Krankenhaus in Olongapo. Es waren zwar auch große Zimmer, jedoch war es einfach viel sauberer, neuer und es roch nicht so schlimm. Am 13. Mai war hier wie ja auch in Deutschland Muttertag. Dafür haben wir am Samstag mit den Kindern Kekse gebacken, dir sie dann allen Mamis oder "Ates" im Kinderheim geben konnten. Obwohl die Kinder ja ohne leiblichen Elternhier sind, haben sie durch die liebevolle Betreuung der Mitarbeiter doch sogar mehrere Ersatzmamas und ich finde, die machen einen großartigen Job. Es macht einem auch sehr viel Mut zu wissen, dass für die meisten Kinder wirklich nach einer "Für immer Familie" gesucht wird, um den Kindern die Liebe und Zuneigung die ihnen zusteht zu ermöglichen.

Tja, schnell war meine Zeit in Baguio dann auch vorbei und zurück gings für mich in das unvorstellbar heiße Olongapo. Da Baguio in den Bergen liegt, hatte es dort sehr angenehme Temperaturen. Tagsüber meist um die 25 Grad. In Olongapo hingegen immer fast 35. Naja auch wenn ich die Hitze nicht vermisst habe, so hatte ich doch Sehnsucht nach meinen Kindern in der CRU. Voller Freude konnte ich sie dann Sonntag Abend in die Arme schließen und es war einfach ein Gefühl des nach Hause Kommens.

Zeit zum Ausruhen gab es für mich aber nicht, denn schon am Montag fing ich wieder ganz normal an zu arbeiten. Eine volle und spannende Woche Stand mir bevor, in der ich euch von einem ganz besonderen Tag berichten möchte: Ziemlich am Anfang meiner Zeit hatte ich euch von einem kleinen Mädchen berichtet, das zu uns in die CRU kam, unglaublich unterernährt und krank. Wir konnten sie nach einiger Zeit wieder zurück in ihre Familie bringen. Die Armut der Familie war einfach unbeschreiblich. Das Haus war bei unserem jetzigen Besuch noch in dem gleichen Zustand, wie auf den Bildern die ihr schon gesehen habt und die Kinder immer noch in der Stadt zum betteln. Es war kein Wasser, kein Licht, keine Matratze und nicht einmal genug zu Essen für die Familie vorhanden und das hat mich so unglaublich traurig gemacht. Das ganze Leid welches die Familie durchstehen musste entstand alles nur, weil der Vater in Kontakt mit Drogen gekommen ist. Darauf folgte häusliche Gewalt, die soweit ging bis der Sohn Anzeige gegen den Vater erstattete. Nun sitzt er zwar im Gefängnis, die Familie hat aber auch kein Geld sich über Wasser zu halten. Das Traurigste daran ist dass die Mama sogar studiert hat und jetzt einfach gar nichts mehr hat. Naja das Schicksal der ganzen Familie hat mich und einige meiner Unterstützer aus Deutschland sehr berührt und so hatte ich die Möglichkeit mit einigen Spenden der Familie etwas Gutes tun. Ich bin also in Olongapo shoppen gegangen und hab alles gekauft was man so für ein halbwegs ordentliches Alltagsleben benötigt. Also Dinge wie zum Beispiel Seife, Shampoo, Zahnbürsten, Reis, Teller, Besteck, Putzmaterial, Dosenware, und noch einige andere lebensnotgwendige Dinge. Außerdem kaufte ich eine große Matratze und einen Ventilator, denn den braucht man bei der Hitze hier wirklich sehr. Wir sind also zu der Familie hingefahren, konnten ihnen die Dinge schenken, mit ihnen beten und für sie da sein. Die Mutter war wirklich sehr sehr berührt und so hat es mich auch sehr berührt einen kleinen Teil dazu beizutragen einer Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. Mit dem restlichen Geld konnten wir die überfälligen Wasserrechnungen begleichen und das Wasser konnte direkt wieder angeschlossen werden. Es ist unglaublich wie viel man mit einem vergleichsweise kleinen Betrag an Geld doch bewirken kann und wie viel das für diese Menschen bedeutet.

Nach diesem Abenteuer ging es für mich Sonntags gleich auf in das Nächste, wohl eines der größten und spannendsten in meiner bisherigen Zeit hier. Da ich heute aber leider nicht mehr die Zeit hab euch das auch noch zu erzählen, kommt hoffentlich in naher Zukunft ein weiterer Blog zu diesem Erlebnis. Es ist so unvorstellbar, dass ich schon in ein bisschen mehr wie einem Monat wieder zu Hause sein werde. Auf der einen Seite freue ich mich wirklich, alle wieder zu sehen und endlich mal wieder zu Hause zu sein, aber auf der anderen Seite werde ich alles hier so unglaublich vermissen. Ich versuche so also wirklich, jede Minute hier auszukosten und zu nutzen. Ich hoffe, Euch geht es allen gut und ihr genießt den Sommer. Hier beginnt jetzt so langsam die Regenzeit, aber warm ist es hier ja trotzdem noch.

Ganz liebe Grüße nach Deutschland oder wo auch immer ihr gerade seid!

Eure Friedi EndFragment

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