top of page

Merry Christmas and a Happy New Year

Hallo ihr Lieben!

Gerade eben habe ich durch meine letzten Blogeinträge geschaut und war ich ein bisschen erschrocken als ich gemerkt habe, dass der letzte Eintrag schon am 2. November war.

Keine Sorge, ich lebe noch! In den letzten drei Monaten war hier so viel los, ich hab einfach nicht die Zeit gefunden einen Eintrag zu schreiben.

Aber dafür jetzt! Am besten fange ich einfach ganz vorne an zu berichten und wer jetzt grade auf dem Sprung ist, oder keine Lust hat viel zu lesen, sollte sich diesen Eintrag vielleicht für einen späteren Zeitpunkt aufheben.

Im November als ich den letzten Eintrag geschrieben habe, hatte ich euch ja davon erzählt, dass noch eine Freiwillige aus Deutschland kommen wird und ich kann euch sagen, ich bin so glücklich und dankbar, Fiona in meinem Leben zu haben!

Seit November sind wir zwei fast immer gemeinsam unterwegs und es macht einfach so viel Spaß, zusammen alles zu erleben und zu erkunden.

November war im Vergleich zu den Monaten, die danach folgen sollten sehr entspannt, doch schon bald hat auch hier die Weihnachtszeit begonnen.

Eigentlich fängt Weihnachten hier schon im September an, deshalb schaute ich glaube ich auch etwas verdutzt als mir der Security-Guard im Einkaufszentrum schon kurz nach meiner Ankunft MERRY CHRISTMAS wünschte und man dann auch schon bald überall Weihnachtsmusik zu hören bekam.

Um uns schon einen kleinen Vorgeschmack auf Weihnachten zu geben, kam Ende November ein langersehnter Container aus Irland an.

Tage der Vorbereitung und des Wartens vergingen, bis wir schließlich eines Abends den Container in Empfang nehmen konnten und mit vielen Helfern anfangen konnten auszuladen.

Neben Kleidern, Möbeln, Spielzeug, Medikamenten und anderem medizinischen Zubehör waren in dem Container auch ungefähr 700 Schuhboxen für Weihnachten im Schuhkarton. Es war total cool zu sehen, wie das auf der anderen Seite abläuft, da ich in den letzten Jahren wie vielleicht der ein oder andere von euch auch immer mit meiner Mama Schuhboxen gepackt habe und in den Osten oder nach Afrika geschickt habe.

Fiona und ich waren in der folgenden Zeit besonders dafür mitverantwortlich, die Schuhboxen zu sortieren und zu verteilen, denn nicht nur die drei Heime von Helping Hands sondern auch zwei andere Kinderheime und mehrere Krankenhäuser konnten von diesen Spenden profitieren. So mussten wir also riesige Umzugskartons mit Hilfe einer Liste zusammenstellen, damit auch jedes Kind eine Schubox für das jeweilige Geschlecht und Alter erhalten konnte.

Ende November, Anfang Dezember folgte dann eine Weihnachtsparty nach der anderen, sowohl für die Kinder als auch für uns. Täglich kamen Menschen in die CRU um den Kindern Geschenke und Essen zu bringen, es wurden Spiele gespielt und viel gelacht.

Fiona und ich waren unter anderem bei der Weihnachtsparty von unserer Jugendgruppe, unserer Kirche, den Mitarbeitern von Helping Hands Olongapo, einer Bibelkreisgruppe aus dem Krankenhaus, dem Krankenhaus allgemein, unserer Jungschar und vielleicht auch noch bei anderen die ich jetzt vergessen habe. Im Normalfall lief das dann immer so ab: es wurde viel gegessen, Spiele gespielt, meistens gab es eine Art Verlosung, man hat gewichtelt und dann hat man einfach noch gemeinsam die Zeit genossen.

Für die Weihnachtsparty der Helping Hands Mitarbeiter gab es dann noch eine Besonderheit: In drei Teams mussten wir im Vorfeld eine Videopräsentation über ein bestimmtes Thema machen, in diesem Jahr war das Thema CHRISTMAS LIKE A CHILD und wir mussten das dazugehörige Lied verwenden.

Es hat soooo unglaublich Spaß gemacht und es kamen auch echt bei jeder Gruppe tolle Videos dabei raus, deshalb könnt ihr euch hier unser Video gerne mal anschauen.

Trotz allen Partys und den vorweihnachtlichen Fressgelagen wollte aber bei Fiona und mir nicht so recht Weihnachtsstimmung aufkommen und so beschlossen wir ein paar deutsche Traditionen auf die Philippinen zu bringen.

Zum Beispiel haben wir einen Adventskalender für die Kinder und unsere Kollegen gebastelt, den wir dann mit deutschen Weihnachtssüßigkeiten und Bibelversen für Jeden gefüllt haben.

Außerdem haben wir mit den Kindern und auch mit der Caro ganz ganz viele Plätzchen, oder wie ich sagen würde, „Bredla“ gebacken. Mit den Kindern klassische Ausstecher die wir dann bunt dekoriert haben und wir Mädels einen ganzen Samstag lang Vanillekipferl, Flammende Herzen, Kokosmakronen und Ausstecher die wir dann unseren Kollegen zur Weihnachtsfeier mitgebracht haben. Das war wirklich viel Arbeit, aber am Abend hat sich die viele Mühe echt gelohnt, wie ihr unten sehen könnt.

Weihnachten rückte dann immer näher und auch in der CRU sah es immer weihnachtlicher aus. Ihr glaubt es nicht, ich habe noch nie so viel Kitsch auf einem Haufen gesehen. Überall buntes Glitzerlametta, glänzendes Plastik und ein kunterbunter Plastikbaum der blinkt. Damit waren dann wohl alle Vorbereitungen getroffen.

Am Weihnachtsmorgen also am Morgen des 25. Dezembers war es dann endlich soweit. Für jedes Kind war im Wohnzimmer ein kleiner Geschenkehaufen gemacht, der aus einer Schuhbox, einem Geschenk von Helping Hands und einem kleinen Geschenk einer anderen Missionarin bestand.

Es war so ein unglaublich riesiges Chaos als alle Kinder dann ihre Geschenke ausgepackt haben und Geschenkpapier, Spielzeug und vieles andere überall im Raum verstreut war. Wie in diesem Chaos jeder später noch seine eigenen Sachen gefunden hat, bleibt mir bis jetzt schleierhaft.

Nach der Bescherung sind wir dann alle gemeinsam nach draußen gegangen, um mit den neuen Sachen zu spielen. Dort wartete aber auch schon die nächste Überraschung: Jedes der Kinder wurde stolzer Besitzer eines nagelneuen Rollers, Fahrrads oder Dreirads.

Der Tag war wirklich perfekt und es macht einen einfach so unglaublich glücklich zu sehen wie sich Kinder, die vielleicht noch nie zuvor etwas zu Weihnachten bekommen haben, über Geschenke so sehr freuen können.

Im Laufe des Tages kamen immer wieder Menschen vorbei, um Fröhliche Weihnachten zu wünschen, Geschenke vorbeizubringen und mit den Kindern zu spielen.

Nach einem besonders leckeren Weihnachtsessen sind wir dann mit einem Team von Helping Hands und ein paar von unseren älteren Kindern in das Krankenhaus gefahren, um dort jedem Kind, das Weihnachten im Krankenhaus verbringen muss eine Schuhbox zu geben.

Es war so schön, den Menschen mit so wenig, eine riesige Freude zu machen, mit ihnen ins Gespräch zu kommen und für sie beten zu können.

Dieser Tag war einfach unglaublich perfekt, aber für mich noch lange nicht zu Ende, denn ein weiteres Highlight stand mir noch bevor.

Ich durfte am Abend voller Vorfreude und sehr gespannt meine liebe Familie vom Flughafen abholen um die folgenden zwei Wochen mit ihnen zu verbringen. In den ersten paar Tagen sind wir alle zusammen in Olongapo geblieben und ich habe ihnen ein wenig die Stadt und für einen Tag auch die CRU gezeigt. Denn schließlich musste meine Familie unbedingt meine coolen Kinder hier kennenlernen. Nachdem sich jeder von ihnen dann in mindestens eins von ihnen verliebt hat und entscheiden musste welches von ihnen sie nun mit nach Hause nehmen sollten, fiel der Abschied schon ein bisschen schwer.

Aber zumindest wissen sie nun, dass die CRU echt schön ist und die Kinder und die anderen Mitarbeiter meistens auch ganz nett zu mir sind, haha nein eigentlich natürlich immer.

In den ersten Tagen sollte ich eigentlich mit meiner Familie in einem Hotel in Olongapo übernachten aber schon am ersten Abend habe ich Fiona so schrecklich vermisst, dass ich nach einem halbstündigen Gespräch am Telefon beschlossen habe, doch in der CRU zu übernachten und auch in den folgenden Tagen kamen wir nicht drumherum, mindestens eine Stunde zu telefonieren und uns über die Vorkommnisse des Tages genauestens auszutauschen.

Doch nach den Tagen der Sehnsucht war es dann endlich soweit, Fiona und auch Caro sind mit der Ambi Gang auf Tour gegangen. Gemeinsam haben wir den Norden der Hauptinsel erkundet, wo wir unter anderem die andere Stelle von Helping Hands in Baguio, hängende Särge und Reisterrassen besichtigt haben. Sehr sportlich waren wir auch unterwegs und so haben ein kleineres Team von uns eine Wanderung zu Wasserfällen gemacht, an denen man auch baden konnte, wenn man nicht schon vorher komplett nass geschwitzt war.

Ins neue Jahr sind wir dann alle gemeinsam nach einem deutsch-philippinischen Buffet gestartet und ich bin immer noch so glücklich, dass ich die Möglichkeit hatte, mit den Menschen die mir am wichtigsten sind, diesen besonderen Moment zu erleben.

Nach einem weiteren Tagesausflug zu einem Nationalpark haben wir die Nacht in Manila, der Hauptstadt verbracht und sind dann am nächsten Tag nach Cebu, einer anderen Insel geflogen. Dort hatten wir in einem wunderschönen Hotel direkt am Meer, endlich mal auch wirklich die Zeit total zu entspannen und zu genießen, aber natürlich waren wir auch da nicht nur faul. Wir haben sehr viel geschnorchelt, durften Schnuppertauchen und wir Mädels haben uns noch auf ein ganz besonderes Abenteuer begeben, denn wir sind nämlich eines Morgens sehr früh aufgebrochen um mit Walhaien zu schwimmen.

Ehrlich gesagt hatte ich ein bisschen Schiss davor, aber der Gruppenzwang hat mal wieder gesiegt und es war eines der abenteuerlichsten Erlebnisse, die ich bis jetzt hatte. Wir konnten ungefähr eine halbe Stunde lang mit den ca. 4m großen Tieren schwimmen und am Ende bin ich sogar eher ein bisschen ungewollt auf einem Walhai geritten, das kann ich irgendwie bis jetzt noch gar nicht so glauben.

Nach zwei vollgepackten, sehr erlebnisreichen Wochen musste ich mich dann leider auch schon wieder von meiner Familie verabschieden.

Für Fiona und mich ging es dann wieder mit der Arbeit los, was aber nicht direkt Alltag für uns bedeutete, da wir schon eine Woche später ein paar besondere Ereignisse bevorstehen hatten.

Zum Beispiel sind wir mit ein paar Mitarbeitern von Helping Hands und Kurzzeitfreiwilligen für einen Tag lang auf eine Insel gefahren, auf der ungefähr 80 Familien ohne Strom und fließend Wasser leben. Wir haben den Menschen dort Essen, Spielzeug für die Kinder, Babyzubehör, Evangelien gebracht und einfach auch mit ihnen getanzt, gespielt und gelacht. Außerdem konnten wir durch einen Arzt und eine Medizinstudentin aus Großbritannien kostenlose Untersuchungen durchführen.

Am Ende des Tages haben wir dann sogar ein Baby mit seiner Mama auf unserem Boot mit zurück nehmen können, um die beiden für eine Untersuchung ins Krankenhaus zu bringen.

Zwei Tage später schon sind wir mit ganz vielen Medikamenten und anderem Zubehör im Gepäck in den Vorraum einer Kirche eingezogen und haben dort mit einem größeren Team von Helping Hands eine Medical Mission durchgeführt.

Den ganzen Tag über konnten Leute vorbeikommen, kostenlos untersucht werden und auch kostenlose Medikamente erhalten. Wir Freiwillige waren eher für die Kinderbetreuung zuständig und so haben wir an diesem Tag viele Gesichter bemalt, Tiere aus Luftballons geformt, getanzt und vieles mehr. Zwischendurch hatten wir aber auch die Möglichkeit, bei den Untersuchungen dabei zu sein, zu beobachten, und uns wurde auch einiges erklärt, was sehr spannend war.

Wenn Ihr jetzt denkt, nach all diesen Abenteuern kehrte bei uns dann irgendwann mal wieder der Alltag ein da liegt Ihr falsch, denn schon wieder eine Woche später kam ein Team von FCM, unserer Deutschen Organisation, und wir sind zu einem Zwischenseminar gefahren, bei dem wir die Möglichkeit hatten, uns mit den anderen Freiwilligen auszutauschen aber auch mit Ansprechpartnern von FCM ins Gespräch zu kommen.

Ich bin wirklich unglaublich dankbar für die letzte Zeit und ich fühle mich hier inzwischen so angekommen und angenommen.

Wenn ich an die paar Monate denke, die mir noch bevorstehen und an alles, was noch passieren wird und was ich noch erleben kann, dann bin ich so gespannt und freue mich darauf, aber gleichzeitig bin ich auch so traurig, dass es gar nicht mehr so lange ist.

Naja aber wenn Ihr es bis jetzt geschafft habt dann: Herzlichen Glückwunsch zu eurem guten Durchhaltevermögen und ich werde mich bemühen den nächsten Eintrag nicht erst wieder in drei Monaten zu schreiben, dann wird es auch nicht ganz so viel...

Ich wünsche Euch jetzt auf jeden Fall eine gute restliche Woche, wo immer ihr auch gerade seid und lasst mal was von euch hören.

Bis Bald Eure Friedi


RECENT POSTS:
SEARCH BY TAGS:
Noch keine Tags.
bottom of page